27.12.23
Alkohol und Beruhigungsmittel bei Silvesterangst?

In den vergangenen Tagen habe ich hier bereits mehrmals über die Silvesterangst bei Hunden geschrieben.
In dem ersten Artikel der Reihe findest Du dabei ein paar Tipps , worauf Du um Silvester herum Draußen und im Haus achten solltest, sowie wie Du Deinen Hund in dieser Zeit am besten unterstützen und seine Angst lindern kannst.
Diesen Artikel kannst Du Dir mit einem Klick hier noch einmal durchlesen.
Anschließend habe ich Dir in einem weiteren Artikel eine Wickeltechnik gezeigt, welche Deinem Hund dabei helfen kann entspannter zu werden. Diesen Artikel findest Du mit einem Klick hier.
In diesem letzten Artikel habe ich Dir auch versprochen, noch einmal auf das Thema Alkohol und Beruhigungsmittel für Hunde einzugehen.
Dies möchte ich hier gerne tun, denn ich selbst habe mit Cinny jahrelang eine Hündin bei mir gehabt, die an Silvester wahnsinnige Angst hatte und habe auch als Tierarzthelferin eine menge Gespräche mit betroffenen Hundehaltern geführt.
So und nun kommt wahrscheinlich der große Aufschrei.
Aber mein ganz persönlicher Tipp: Gebe Deinem Hund zu Silvester Eierlikör!
Dieser Tipp entspringt meiner persönlichen Erfahrung mit Cinnys Angst vor den lauten Knallern und meiner jahrelangen Erfahrung als Tierarzthelferin.
Dürfen Hunde überhaupt Eierlikör?
Und beruhigt Eierlikör Hunde wirklich?
Ja, Du liest richtig. Ich selbst habe Cinny ein paar Jahre lang tatsächlich jedes Jahr an Silvester Eierlikör gegeben.
Ob es hilft? Ich hatte seit diesen Jahren einen völlig entspannten Hund, der keinerlei Angst hatte. Ganz im Gegenteil: Sie schlief völlig entspannt!
Und diese Rückmeldung, habe ich inzwischen auch von vielen weiteren Hundebesitzern hören können.
Nein, natürlich sollten Hunde keine großen Mengen an Alkohol trinken.
Denn ja, natürlich ist Alkohol giftig für Hunde! Übrigens genauso wie auch für uns Menschen.
Ab einer bestimmten Menge, ist Alkohol sogar tödlich für Hunde und Menschen und somit natürlich nicht unbedenklich!
Deshalb ist es super wichtig, dass Du den Eierlikör ganz genau dosierst.
Wie muss Eierlikör für Hunde dosiert werden?
Pro 10kg Körpergewicht, solltest Du Deinem Hund nicht mehr als einen Esslöffel Eierlikör geben.
Du solltest Dich wirklich an diese Dosierung halten und den Eierlikör wirklich maximal in dieser Menge geben, um eine Vergiftung auf jeden Fall zu vermeiden!
Bitte bedenke dabei, dass die Wirkung erst etwas zeitverzögert einsetzt.
Du solltest Deinem Hund den Eierlikör also nicht erst geben, wenn das Feuerwerk schon im vollen Gange ist.
Zudem darfst Du Dich aber eben auch nicht davon täuschen lassen, dass man Deinem Hund erst einmal nichts anmerkt. Verabreiche ihm auf keinen Fall noch einmal eine weitere Dosis nur weil Du das Gefühl hast, dass die erste Dosis nichts gebracht hat!
Denn erstens, kommt die Wirkung wie gesagt zeitverzögert und zweitens, erhöht dies enorm die Gefahr, dass Du Deinen Hund mit dem Alkohol vergiftest und er daran verstirbt.
Doch warum eigentlich Eierlikör und kein anderer Alkohol?
Tatsächlich spielt es keine wirklich große Rolle, welchen Alkohol Du Deinem Hund gibst.
Eierlikör wird allerdings von den meisten Hunden sehr gerne genommen. Er schmeckt ihnen wohl. ;-)
Dürfen Hunde auch anderen Alkohol bekommen?
Theoretisch kannst Du Deinem Hund auch anderen Alkohol geben, solange dieser keine weiteren für Hunde hochgradig giftige Stoffe enthält.
Solltest Du Deinem Hund jedoch etwas anderes als Eierlikör geben wollen, achte bitte auf jeden Fall auf den Alkoholgehalt.
Dementsprechend musst du die Menge dann selbstverständlich noch einmal selber ausrechnen und anpassen!
Schütte bitte nicht einfach wild und unüberlegt Alkohol in Deinen Hund hinein!
Wie bereist des Öfteren erwähnt, kann Dein Hund ansonsten daran sterben.
Eierlikör für Hunde ist kein Freifahrtschein!
Natürlich halte ich mich trotzdem daran, Cinny am 31. Dezember nur kurz vor die Tür zu lassen, möglichst wenig Geräusche von draußen nach drinnen gelangen zu lassen und sie nicht allein zu lassen!
Der Eierlikör ist kein Freifahrtschein!!
Ein ängstlicher Hund, bleibt ein ängstlicher Hund! Der Eierlikör hilft ihr nur dabei, entspannter zu bleiben.
Tatsächlich habe ich Cinny nun aber auch schon seit ein paar Jahren gar nichts mehr geben müssen.
Sie war zwar etwas unruhig, hatte aber keine völlige Panik. Ich denke das sie ruhiger wird, weil ihr Gehör mit zunehmendem Alter schlechter wird.
Wie bereits in dem vergangenen Artikeln zum Thema Silvester mit Hund geschrieben, ist jeder Hund anders und natürlich entwickelt sich auch jeder Hund anders.
Zu Beginn hatte Cinny auch das nachgebaute Thundershirt eine Weile geholfen, welches ich Dir hier beschrieben habe. Dann kam aber leider eben auch die Zeit, in der ihr dies auch nicht mehr geholfen hat.
In den Jahren darauf half der Eierlikör und nun hilft das schwindende Gehör. ;-)
Sind Beruhigungsmittel für Hunde mit Angst sinnvoll?
Oder sind Beruhigungsmittel sogar gefährlich für Hunde?
Oh ja! Es gibt sehr viele Beruhigungsmittel auf dem Markt.
Ich würde fast behaupten, dass jedes Jahr neue Mittel dazukommen.
Einige Hunde reagieren gut auf bestimmte Mittel, andere leider überhaupt nicht.
Ein wichtiges Anliegen habe ich allerdings, wenn es um das Thema Beruhigungsmittel geht!
Es gibt immer noch Tierärzte, die Beruhigungsmittel mit dem Wirkstoff Acepromazin verkaufen. Die Mittel heißen zum Beispiel Vetranqiul, Sedalin, Calmivet oder auch Prequillan.
Bitte tue mir einen Gefallen: Sollte Dir ein Tierarzt ein Beruhigungsmittel mit diesem Wirkstoff verkaufen wollen, lehne es ab!!!
Anders gesagt: Gebe Deinem Hund bitte niemals Acepromazin!
Der Wirkstoff Acepromazin sorgt dafür, dass Dein Hund körperlich ruhiggestellt wird.
ABER, körperlich bedeutet nicht geistig!
Er ist lediglich sediert sodass der Eindruck entsteht, als wäre er ruhig.
Naja, äußerlich ist er auch ruhig. Im Inneren ist er es aber nicht.
Dein Hund ist nach der Gabe von Acepromazin in seinem Körper gefangen, nimmt aber die Knallgeräusche und hellen Blitze weiter wahr.
Tatsächlich ist er sogar Geräuschempfindlicher - er kann es nur nicht zeigen.
Er ist seiner panischen Angst also hilflos ausgesetzt! :-(
Ich denke, dass das kein Hundebesitzer seinem Hund antun möchte.
Mal ganz davon abgesehen, dass die Angst des Hundes dadurch selbstverständlich noch einmal mehr verstärkt und sich im kommenden Jahr noch heftiger zeigen wird.
Doch leider werden die meisten Hundebesitzer von den Tierärzten dahingehend absolut nicht ausreichend aufgeklärt!
Aus diesem Grund solltest Du bei der Gabe eines Beruhigungsmittels ganz genau darüber nachdenken, was Du Deinem Hund gibst.
Liebe Grüße Maike