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12.08.25

Vorsicht, Fallobst und Hunde - Alle Gefahren und Tipps

Eine am Baum hängende, reif werdende Birne zwischen grünen Blättern, in der eine Wespe sitzt und frisst. Am unteren Bildrand steht in dunkelroter Schrift der Text: „Vorsicht, Fallobst und Hunde: Alle Gefahren und Tipps“. Oben rechts ist das Logo Twinkys Dog Style.

Vorsicht, Obstliebhaber! Darum kann Fallobst für Hunde so gefährlich werden

Saftige Äpfel, süße Birnen, duftende Pflaumen… all das landet oftmals vom Baum direkt auf dem Boden und wir Menschen, und auch so mancher Vierbeiner, erfreut sich an dem reifen Obst.
Auch bei uns im Garten fallen bereits seit Wochen die Früchte von den Obstbäumen. Doch natürlich nicht nur dort.
Vielleicht kennst Du ebenfalls die folgende Situation:
Du gehst mit Deinem Vierbeiner spazieren. Dein Hund bleibt stehen, steckt seine Schnauze tief ins Gras um zu schnüffeln… und schon kaut er zufrieden an etwas herum. Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich das „Fundstück“ als halbe, schon angegammelte Birne oder angefressener Apfel, als pralle Pflaume oder kleine Kirsche als Zwischensnack.
Ups! Doch ist das nun wirklich schlimm?

In diesem Artikel befassen wir uns mit den Fragen:
  • Was ist Fallobst überhaupt und wieso mögen es Hunde so? • Warum kann Fallobst gefährlich für Hunde sein?
  • Was tun, wenn der Hund Fallobst gefressen hat?
  • Wie kannst Du Gefahren im eigenen Garten und unterwegs vorbeugen?


Was ist Fallobst überhaupt und wieso mögen es Hunde so?

Beim sogenannten Fallobst handelt es sich um Obst welches von seinem Baum oder Strauch auf den Boden gefallen ist.
Dies geschieht beispielsweise, wenn die Früchte reif sind, wenn der Wind zu stark war, wenn Insekten, Vögel und Co die Frucht angeknabbert haben oder wenn Krankheiten oder Schädlinge die Frucht geschwächt haben.

Und ob nun beim Spaziergang auf Wiesen, am Wegesrand oder im eigenen Garten (gern auch durch Obstbäume von Nachbarn): Vor allem reife Früchte, die von den Bäumen fallen, sind für viele Hunde einfach unwiderstehlich.
Denn viele Hunde sind von Natur aus neugierig und oftmals hungrig. 😉
Ihr überaus guter Geruchssinn leitet sie dabei zielsicher zu den süßen und teils schon vergärenden Früchten und der leckere und intensive Duft, der von Fallobst ausgeht, ist für sie wie eine Einladung zum Probieren.
Wenn das Obst jedoch bereits am Boden liegt ist es oftmals schwer zu erkennen, in welchem Zustand es sich befindet oder ob beispielsweise bereits Bewohner dort eingezogen sind. Denn oftmals ist das Fallobst beschädigt, am gären oder faulig.
Besonders hoch ist das Risiko in den meisten Fällen für kleine Hunde oder Welpen; doch es kann jeden Hund treffen.


Warum kann Fallobst gefährlich für Hunde sein?

Die Risiken, die von Fallobst ausgehen, sind vielfältig und so macht es Sinn, dass wir die Gefahren von mehreren Seiten aus betrachten:

1. Alkohol durch Gärung
Eine der oft unterschätzten Gefahren ist der Gärungsprozess des Fallobstes.
Die Früchte, die vom Baum fallen und dann oftmals schon eine Weile auf dem Boden liegen, beginnen zu faulen und zu gären. Dabei entsteht Alkohol (Ethanol).
Frisst der Hund nun von gegärtem Fallobst kann dies beispielsweise zu einer Alkoholvergiftung führen. Dabei können bereits kleine Mengen an Alkohol können zu einer Vergiftung führen, da die Leber eines Hundes nicht darauf ausgelegt ist, Alkohol abzubauen.

Symptome einer Alkoholvergiftung bei Hunden:
  • Schwanken, Taumeln und allgemeine Desorientierung
  • Schwäche und Bewusstlosigkeit
  • Erbrechen und übermäßiges Hecheln
  • Körpertemperaturabfall
  • Erweiterte Pupillen
  • Im schlimmsten Fall: Koma oder Tod

2. Kerne oder Samen: Blausäure
Der Verzehr eines einzelnen Kerns oder Samens ist nicht immer gleich dramatisch.
Doch besonders wenn Obstkerne und Samen beim Fressen zerknackt werden oder der Hund viele von ihnen zu sich nimmt, sind sie gefährlich.
Denn viele von ihnen enthalten die Blausäureverbindung Amygdalin, die austritt sobald der Kern beschädigt wird; z.B. weil der Hund diesen zerknackt hat.
Die Blausäureverbindung Amygdalin wird im Körper des Hundes zu hochgiftigem Zyanid (Blausäure) umgewandelt und kann dann zu einer Zyanidvergiftungen (Blausäurevergiftung) führen.

Besonders gefährlich in Bezug auf Blausäure sind die Kerne von:
  • Äpfeln und Birnen (in größeren Mengen)
  • Pflaumen
  • Pfirsichen
  • Aprikosen
  • Kirschen
  • Nektarinen

Symptome einer Blausäurevergiftung bei Hunden:
  • Helles Zahnfleisch (ein typisches Anzeichen)
  • Herz-Kreislauf-Versagen
  • Hecheln und Atemnot
  • Erweiterte Pupillen
  • Zittern, Krämpfe und Schwäche
  • Kollaps

3. Kerne, Samen oder Schalen: Darmverschluss
Neben der Blausäure besteht zudem die Gefahr eines Darmverschlusses.
Auch hier ist der Verzehr eines einzelnen Kerns oder Samens nicht immer gleich dramatisch. Doch besonders bei großen und harten Kernen, welche von Hunden nicht verdaut werden können, steigt die Gefahr. Ebenso, wenn zu viele Kerne oder Samen gefressen werden. Dies gilt übrigens auch bei harten Schalenstücken. Diese können im Magen-Darm-Trakt stecken bleiben und einen lebensbedrohlichen Darmverschluss verursachen.
Kleine Hunde können an großen Kernen zudem ersticken.

Besonders gefährlich in Bezug auf einen Darmverschluss sind die Kerne von:
  • Kirschen (je nach Größe des Hundes)
  • Pflaumen
  • Pfirsichen
  • Aprikosen

Symptome eines Darmverschlusses:
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Bauchschmerzen (Hund krümmt sich, jault, zieht den Bauch ein)
  • Verstopfung oder blutiger Stuhl

4. Schimmelpilze und Pilzgifte (Mykotoxine)
Sehr häufig ist Fallobst auch von Schimmel gefallen. Teilweise ist dieser sichtbar und erstrahlt in weiß, grau oder schwarz. Doch manchmal ist er auch unsichtbar im Fruchtfleisch versteckt.
Die Schimmelpilze, die in dem schimmeligen Obst vorhanden sind, können Mykotoxine enthalten, die wiederum zu einer Mykotoxin-Vergiftung führen können. Diese greift beispielsweise das Nervensystem, die Leber oder die Niere an.

Symptome einer Mykotoxin-Vergiftung:
  • Koordinationsschwierigkeiten
  • Zittern und Muskelzuckungen
  • Fieber
  • Krämpfe
  • Erbrechen und Durchfall
  • Apathie (Teilnahmslosigkeit) oder Unruhe

5. Pestizide und Chemikalien
Um Schädlinge zu bekämpfen oder das Wachstum zu fördern, werden viele Obstbäume mit Pestiziden und anderen Chemikalien behandelt besprüht. Rückstände dieser Substanzen, können sich auf der Fruchtschale ablagern und leider ebenfalls teils sehr giftig für Hunde sein.

6. Insekten, Schnecken und Co
Bereits am Baum werden viele Obstsorten bereits von Insekten befallen.
Die Birnen in unserem Garten beispielsweise, werden derzeit von Hornissen und Wespen zerfressen.
Oftmals graben sich Hornissen, Wespen und Co jedoch auch eher unbemerkt in das Obst.
Frisst der Hund das Fallobst oder nimmt es auch nur in die Schnauze, fühlen sich die Insekten bedroht und stechen zu.
Auch wenn Dein Hund in eine mit Insekten befallene Frucht tritt kann dies bei den Insekten dazu führen, dass sie Deinen Hund stechen.
Doch auch Schnecken oder andere Tiere, finden Gefallen an dem Fallobst und können dabei Bakterien oder Parasiten auf das Obst übertragen, wie z. B. Wurmlarven, die Dein Hund dann zu sich nimmt.

7. Zu viel Fruchtzucker
Reifes und reines frisches Obst ist in Maßen nicht giftig für Deine Fellnase, sondern sogar richtig gut. Doch zu große Mengen an Fruchtzucker können bei Hunden zu Durchfall, Bauchschmerzen oder auch Gewichtszunahme führen.
Daher sollte Dein Hund nicht zu viel Obst zu sich nehmen. Und zwar egal ob Fallobst oder nicht.


Was tun, wenn der Hund Fallobst gefressen hat?

Du hast Deinen Hund dabei beobachtet, wie er Fallobst gefressen hat, oder hast auch nur den Verdacht?
Okay, als erstes gilt: Ruhe bewahren!
Anschließend:

  1. Beobachte Deinen Hund genau!
    Achte auf Verhaltensänderungen, Erbrechen, Zittern oder andere der oben bereits genannten Symptome.
  2. Dein Hund zeigt Symptome?
    Kontaktiere Deinen Tierarzt und bringe Deinen Hund dorthin. Erzähle ihm wenn möglich schon vor Deinem Eintreffen, welches Obst Dein Hund gefressen haben könnte, wie viel es war und wie der Zustand Deines Hundes ist.
    Wenn Du Dir nicht sicher bist um welches Obst es sich handelt, nimm ein Stück des Obstes mit, das Dein Hund gefressen hat.
  3. Kein Erbrechen auslösen ohne Anweisung!
    Egal ob Dein Hund nun Symptome zeigt oder nicht: Versuche niemals, Deinen Hund selbst zum Erbrechen zu bringen.
    Es kann dadurch zu weiteren Schäden und Verletzungen kommen, insbesondere bei einem bereits vorhandenen Darmverschluss.
  4. Bei Unsicherheiten lieber einmal zu viel den Tierarzt kontaktieren.
    Besonders wenn Dein Hund Kerne oder schimmeliges, gärendes oder fauliges Obst gefressen hat, solltest Du Deinen Tierarzt kontaktieren.
    Auch wenn Du unsicher bist, solltest Du dies lieber einmal zu viel als zu wenig tun.

So schützt Du Deinen Hund im Garten vor Fallobst

  • Regelmäßiges Aufsammeln:
    Der einfachste und wirksamste Weg ist es, wenn Du das das Fallobst tatsächlich mehrmals täglich aufsammelst.
    Wenn es sehr windig ist oder sogar ein Sturm vorbeigezogen ist, solltest Du den Boden öfter am Tag kontrollieren und vom Fallobst befreien.
  • Bereich absperren:
    Zäune den Bereich um die Obstbäume ab oder baue eine sonstige Sperre um sie, damit Dein Hund nicht in die Nähe der Obstbäume kommt.
    Bedenke dabei auch, dass das Fallobst bei Sturm auch etwas weiter fliegen kann oder Dein Hund an der Absperrung hochspringen und sich so die Früchte direkt vom Baum oder Strauch sammeln könnte.
  • Mit den Nachbarn sprechen:
    Gelangt das Fallobst aus dem Garten Deines Nachbarn auf dein Grundstück, sprich mit ihm offen darüber. Erkläre ihm die Gefahr für Deinen Hund und bitte ihn beispielsweise darum, den Baum zu gegebener Zeit zurückzuschneiden.
  • Mit Besuch, Kindern und Co sprechen:
    Weise andere Menschen ebenfalls darauf hin, dass Dein Hund kein Obst fressen darf.

So schützt Du Deinen Hund beim Spaziergang vor Fallobst

  • Achte beim Spaziergang genau auf Deinen Hund:
    Insbesondere an Orten mit Obstbäumen am Wegesrand, auf Streuobstwiesen, in öffentlichen Parkanlagen, in der Nähe von Obstplantagen (dort kann das Obst auch mal vom Anhänger fallen) und Co, solltest Du ihn an der kurzen Leine führen.
    Alternativ kannst Du ihn auch gezielt ablenken und ihn sich auf Dich konzertieren lassen, damit er nicht an das Obst geht.
  • Erziehung / Training:
    Trainiere mit Deinem Hund, dass er ohne Deine Erlaubnis keine Dinge vom Boden aufnimmt. Auch nicht im eigenen Garten.
    Trainiere das „Nein“-/„Aus“-Kommando oder frische dieses auf, sodass Dein Hund vom Fallobst ablässt oder das Ganze, wenn er dann doch etwas aufgenommen hat, auch wieder ausspuckt. (Natürlich geht auch Pfui oder was auch immer Du verwenden magst.)


Fazit: Fallobst oftmals leider keine harmlose Leckerei

Auch wenn die meisten Obstbäume im Spätsommer / Herbst damit beginnen, ihre Früchte abzuwerfen, so gibt es auch einige Sorten, die bereits jetzt ihre Früchte verlieren!
Ich hoffe dieser Artikel unterstützt Dich dabei, die Gefahren noch etwas mehr im Blick zu haben und die kommenden Monate entspannt und sicher mit Deiner Fellnase zu genießen. Und dann lieber mit frischem, bereits entkerntem Obst in kleinen Mengen. 😊

Liebe Grüße
Mira